Adipositas und Darmflora prägen fötale Gehirnentwicklung

Adipositas und Darmflora prägen fötale Gehirnentwicklung

Sowohl Adipositas als auch eine fettreiche Ernährung können den mütterlichen Lipidstoffwechsel und die Zusammensetzung des Darmmikrobioms beeinflussen und sich auf die metabolische Gesundheit und die Gehirnentwicklung der Nachkommen auswirken. Die genauen Mechanismen und Auswirkungen von mütterlicher Adipositas und Darmmikrobiota auf die Ergebnisse der fetalen Neuroentwicklung haben Schweizer Wissenschaftler:innen dargestellt. 

Die entero-mammäre Achse ermöglicht es der Mutter, Mikroben aus dem Darm in die Brüstdruse zu übertragen. Fettleibigkeit in der Schwangerschaft verursacht ein metabolisches Syndrom mit verändertem Entzündungsstatus, veränderten endokrinen Faktoren, einer Dysfunktion der Plazenta und einer mütterlichen Darmdysbiose. Die Lipid-Stoffwechseltransporter der mütterlich-fötal-plazentaren Einheit sind bei Adipositas dysreguliert. Folglich kann der plazentare Transport von für die fetale Gehirnentwicklung essenziellen langkettigen ungesättigten Fettsäuren im letzten Trimester gestört sein.

Die Darmmikrobiota der Mutter ist entscheinend für die Aufrechterhaltung der postnatalen Energiehomöostase und der mütterlich-fetalen Immunkompetenz. Fettleibigkeit während der Schwangerschaft verändert die Darmmikrobiota, was die Entwicklung des fötalen Gehirns beeinträchtigt, kann Entzündungen in der Plazenta und im Mutterleib auslösen und so die neurologischen Entwicklungsergebnisse der Nachkommenschaft beeinflussen. In mehreren Studien wurde ein Zusammenhabg zwischen mütterlicher Adipositas und einer ungünstigen neurologischen Entwicklung festgestellt.

All diese Faktoren tragen über verschiedene Mechanismen zu den neurologischen Entwicklunsstörungen der Nachkommen bei. Die mütterliche Darmmikrobiota verändert die fetalen Hirnstoffwechselprodukte und beeinflusst somit die Gehirnentwicklung und -funktion des Nechwuchses. 

Das mütterliche Mikrobiom, das mütterliche Gewicht und der Anteil des Fettgewebes, die Wirkung von verschiedenen Produkten des mütterlichen Stoffwechsels nicht nur auf die körperliche, sondern auch auf die Gehirnentwicklung des Nachkommens gewinnt ständig an Bedeutung und wird zunehmend anerkannt. 

Es ist dementsrechend vorteilhaft nicht nur für die werdende Mutter, sondern auch auch für das Neugeborene, wenn ein normales Gewicht zu Beginn der Schwangerschaft anzustreben ist.

Quelle: Basak S et al: Maternal Obesity und Gut-Microbiota Are Associated with Fetal Brain Development. Nutrients 2022,14,4515. gyn-depesche.de/230053

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Konstantinos Valsamidis ist Frauenarzt in Freudenstadt. Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe..

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